Zukunft des Handels

„Wie sieht die Zukunft des Handels aus?“ war die Frage des diesjährigen HSG Alumni-Forums mit spannenden Beiträgen von u.a. Migros, VIU und Google. Hier gerne einige Inputs, wie diese Unternehmen Ihre eigene Zukunft sehen.

Migros: Das grösste Schweizer Handelsunternehmen will auch online und cross-channel sowie im steigenden Wettbewerb mit ausländischen Unternehmen die #1 Shopping-Destination für Schweizer bleiben. Erfolgsfaktoren dafür sind Faktoren wie ein digitaler Kulturwandel hin zu kleinen, autarken Projekten mit schnellen Lernzyklen und einer höheren Fehlertoleranz, um Innovationen wie PickMup und Amigos an den Markt zu bringen und bestehende Unternehmen wie Digitec Galaxus und Globus konsequent weiterzuentwickeln.

VIU: Neben einem attraktiven Preis-Leistungsverhältnis ist für VIU ein ganzheitliches Kundenerlebnis ohne Friktion zwischen Verkaufskanälen on- und offline entscheidend. Neue Technologien werden sorgfältig untersucht auf Umsetzbarkeit. Während AR (Augmented Reality) hier noch „in den Kinderschuhen ist“ machen individuell gedruckte 3D-Brillen bereits 10% des Umsatzes von VIU aus.

Verband Schweizer Versandhändler (VSV): Heute innovative Angebote wie Same Day Delivery und eine Vernetzung von on- und offline-Angeboten werden in naher Zukunft die neue Normalität sein. Zudem vertikalisieren sich große Marken wie z.B. adidas und Mammut zunehmend und streben 20%+ Umsatz durch Direktverkäufe an.

Google: Konsumenten sind heute neugieriger, anspruchsvoller und ungeduldiger als noch vor 5 Jahren. Eine mobile Präsenz sowie das Angebot von Zusatznutzen sowie das Bereitstellen von passenden Informationen im richtigen Umfeld via z.B. Google Lens als Basis für Shopping-Angebote werden immer wichtiger. Der dafür notwendige Wandel ist jedoch mit einer oft noch eingeschränkten Veränderungsbereitschaft verbunden, welche u.a. das Aufgeben von traditionellen Logistik- und Vertriebsstrukturen bedingt.

Adello: Die Nutzung von Cookies und Durchführung von Data Mining-Projekten werden zunehmend durch in Echtzeit berechnete Machine Learning-Modelle ersetzt oder mindestens ergänzt. Um Marketingausgaben konsequent zu optimieren müssen teils auch Kennzahlen wie Click-Rate anders priorisiert werden. Beispielsweise konnten für einen Bankkunden die Kosten pro Lead von USD 200 auf unter USD 10 gesenkt werden durch das Erreichen einer geringeren Klickrate bei deutlich höherer Conversion.