Produktdatenmodell als Grundlage für ein funktionales PIM

Effektive Verkaufsprozesse sind ohne Produktdaten unmöglich. Damit alle relevanten Informationen für das entsprechende Produkt jederzeit auffindbar und in der korrekten Granularität zur Verfügung stehen, bedarf es eines Produktdatenmodells (PDM). Da ein Produktdatenmodell mit zunehmender Sortimentsgrösse und steigenden Kundenanforderungen schnell wächst, stellt dieses Thema eine grosse Herausforderung dar.

Die Professionalisierung und damit verbunden die Anreicherung von Produktdateninformationen im stationären Handel werden immer umfangreicher. Für Händler ist deshalb klar, dass die steigenden Kundenanforderungen ohne Investitionen in diesem Bereich nicht erfüllbar sind. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass die Vorteile eines durchgängigen Produktdatenmodells heute genutzt werden müssen.

Was ist ein Produktdatenmodell?

Im Prinzip werden im Produktdatenmodell (PDM) sämtliche produktspezifische Informationen entsprechend den Anforderungen abgebildet. Dies erleichtert zunächst Führung und Automatisierung. Die Produktdaten zeigen, welche Produkte am besten durch welche Attribute beschrieben werden. Dazu werden Datentypen und dann Wertelisten für konsistente Suchfilter eingesetzt. Dadurch wird zusätzlich definiert, welche Informationen Lieferanten bereitstellen sollten. Die verfügbare Datenlage erleichtert zudem das Einrichten einer umfassenden Produktdaten-Governance und somit eine automatisierte Produktdaten-Aufbereitung.

Die Erstellung und der Unterhalt eines Produktdatenmodells kann grundsätzlich mit zwei Ansätzen erreicht werden. Bestimmt werden diese zwei Arten der Erstellung durch zwei verschiedene Betrachtungswinkel: Top-Down oder Bottom-Up. Beim Top-Up-Ansatz wird bei der obersten Kategorie-Ebene begonnen und verfeinert das vorrangig grobe Modell manuell in Unterstrukturen bis hin zur Werteliste pro Attribut. Diese Herangehensweise ist aber mit einem hohen manuellen Aufwand durch kompetente Category oder Product Manager verbunden und dauert entsprechend lang und beruht naturgemäss oft auf Bauchgefühl.

Der andere Ansatz, nämlich Bottom-Up nimmt einen gegensätzlichen Anfangspunkt für die Erstellung des Produktdatenmodells. Basierend auf den verfügbaren Produktdaten und Kategorien werden Produktgruppen und im Anschluss Produktfamilien gebildet. Hier geht es um Profiling der Attributierung von eingehenden sowie existierenden Produktinformationen mit Untersuchung von unter anderem kategoriespezifischer Häufigkeit, Werteverteilung und Füllgrad aller Attribute. Die Bündelung von Produkten mit ähnlichen Attributen aus unterschiedlichen Kategorien zu Produktfamilien ist hier hilfreich, um den Unterhalt des Datenmodells zu vereinfachen und Inkonsistenzen vorzubeugen. Pro Kategorie werden zusätzlich relevante Attribute für Suchfilter selektiert und Wertelisten hinterlegt.

Wie wird ein Produktdatenmodell eingeführt?

Nach der Definition von Datentypen, Wertelisten und Einheiten pro Attribut wird gemeinsam mit Fachleuten eine Validierung und Aktualisierung durchgeführt. Die dafür notwendige Extraktion, Zusammenführung und Validierung von Produktdaten ermöglicht ein breit abgestütztes, faktenbasiertes und zügig erstelltes PDM, welches allerdings nur mit Hilfe der richtigen Technologien durchführbar ist.

Für eine möglichst erfolgreiche Einführung des neuen Produktdatenmodells empfiehlt sich der Continuous Migration Ansatz. Dadurch können einfach und effizient Validierungen vom neuen Datenmodell vorgenommen werden. So kann schnell, agil und iterativ die Praxistauglichkeit des Modells geprüft werden.

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