K5 Berlin: “In der GAFA-Welt überlebt man nur mit Wiederkäufern”

Die K5 2018 fand zum dritten Mal in Berlin statt und ist erwachsener geworden. Zum ersten Mal wurde die K5 Konferenz von Jochen Krisch am 6. und 7. Oktober 2011 in München veranstaltet, und konnte bis 2015 den Standort München halten. Im Jahre 2016 besuchten rund 850 Teilnehmer die K5 “Shifting Value Pools” Konferenz, ein Jahr später haben rund 2'500 Besucher an der “Thriving in a World of Platforms 2017” teilgenommen. 2018 wurde diese Zahl übertroffen. Viele der zahlreichen Besucher stellten fest, dass die Händlerkonferenz einiges anzubieten hatte.

Die zentrale Aussage war, der Handel soll Kunden besser binden und halten. Das Kundenverhalten verändert sich, die Märkte passen sich an und die Händler erkennen, dass sie ohne Online-Anbindung die Käufer verpassen. Die neue Welt, in der sich die Kunden aufhalten hat einen Namen: GAFA. Mit diesem Begriff werden vier der fünf wertvollsten Firmen der Welt bezeichnet: Google, Amazon, Facebook und Apple (ohne Microsoft), die traditionellen Industrien wurden abgehängt und in der GAFA-bestimmten Umgebung liegen die zukünftigen Umsätze.

Die Datensammeldienste haben gezeigt, dass einzelne Datenspalten und deren Erforschung der Attribute täglich an Bedeutung gewinnen. Jede Website liefert über kostenlose Analyseprogramme vielfältige und detaillierte Einsichten über ihre Besucher, die Social-Media-Plattformen sehen statistische Auswertungen als Standard. Aufträge liefern gleichzeitig zahlreiche sekundäre Kundendaten mit Änderungen von Lagerbeständen. Unternehmen verfügen über Kundenverhalten auf der Website, welche Bereiche angesehen wurden, aber nicht zum Kauf führten, und wo genau Kunden abspringen.

Aus solchen Basisdaten lassen sich nützliche Erkenntnisse ableiten, damit es nicht das nächste Mal zum Abbruch des Kaufvorganges kommt. Umfangreiche und genaue Produktdaten sind gefragt, die Spezifikationen der Produkte sind komplexer. Der Kunde will es genauer wissen, die Online-Verkäufer bieten es an. Damit das Ganze funktioniert, ist es notwendig die Datenmenge zu bereinigen, zu ordnen, zu klassifizieren, die Duplikate herauszunehmen, und von verschiedensten Lieferanten und Zwischenhändlern das richtige Datenpaket zur Hand zu haben. Das geht schneller, günstiger und effizienter mit einem Daten-Spezialisten. Eine Professionalisierung des Artikelanlageprozesses und Datenanreicherungsvorganges kann hier die Kaufentscheidung bestimmen.

Geblieben ist der Konferenz-Ablauf: Verschiedene Veranstaltungen liefen gleichzeitig, es wurden neue digitale Handelsstrategien vorgestellt und praktisch angehauchte Themen bearbeitet. Plattformen sind das Geschäftsmodell der Zukunft, On-Time beeinflusst die Wiederverkaufsrate, und das klassische Handelsmodell wird zum Auslaufmodell ausgerufen. Eine weitere diskutierte Parole lautet: Potential beats experience in startups. Es geht nicht mehr um die Erfahrung, sondern um zündende Ideen und deren Umsetzung.

Erfahrungen der Online-Versandhändler, Erklärungen zum Kundenverhalten und Logistik, sowie der Einfluss der mobilen Geräte auf das E-Commerce, wurden am ersten Tag der K5 Konferenz in Berlin besprochen. Datengesteuerte Anpassungen, Erfolge kleiner Wohnzimmer-Startups und deren Auswirkungen auf die Großen, sowie die Erklärung, dass die Ware Online überproportional jedes Jahr umgesetzt wird, zog sich am zweiten Tag weiter durch das Estrel Congress Center in der Berliner Sonnenallee.

Durch die grosse Dichte an hochkarätigen Speakern erhielten Besucher in kurzer Zeit einen sehr guten Überblick über die Innovationen der Branche und mit umfassenden Networking konnten viele Teilnehmer sicherlich weitere interessante Insights und Kontakte mitnehmen. Nächstes Jahr ist es wieder so weit, und dann werden wir erfahren, ob die Visionen der Konferenz erfüllt werden.